Essen wie im Profiteam
Mein Weg als Teamkoch bei Team Plasmatreat – d.u.h. Group Women
2026 starte ich als Teamkoch beim Team Plasmatreat – d.u.h. Group Women.
Ein Bundesliga-Damenteam, das Leistung lebt – aber nicht nur über Zahlen definiert wird.
Der Schmetterling im Logo steht für mehr als Geschwindigkeit. Er steht für Haltung, für Zusammenhalt, für den Weg nach Hause.
Genau darum möchte ich diese Blog-Serie schreiben.
Nicht als Experte von oben herab. Sondern als Koch, der Verantwortung übernimmt – und der selbst weiter lernt.
Ich komme nicht aus der Sportwissenschaft.
Aber ich komme aus dem Leistungssport.
Als Jugendlicher habe ich American Football gespielt – mit allem, was dazugehört: intensive Trainings, Wettkampf, Druck, falsche Ernährung zur falschen Zeit. Damals wusste ich vieles noch nicht besser. Heute stehe ich auf der anderen Seite.
Ich koche für Menschen, deren Körper ihr Werkzeug ist.
Und mir ist wichtig, ehrlich zu sein: Auch ich lese mich tief ein. Auch ich hinterfrage. Auch ich justiere nach.
Diese Blog-Serie ist kein Lehrbuch.
Sie ist ein ehrlicher Einblick in meine zukünftige Arbeit als Teamkoch – und eine Anleitung für junge Sportler innen, die verstehen wollen, wie man Ernährung sinnvoll umsetzt, ohne dogmatisch zu werden.
Warum ich das hier aufschreibe
Warum wir mit einem Weihnachtsmenü starten
Weihnachten ist im Leistungssport ein heikler Moment.
Zu viel. Zu schwer. Zu planlos.
Oder das komplette Gegenteil: Verzicht, Stress, schlechtes Gewissen.
Beides bringt niemanden weiter.
Ein gutes Weihnachtsessen kann regenerieren.
Es kann Energie zurückbringen.
Und es kann verbinden – als Team, als Familie, als Gruppe.
Wenn man es strukturiert denkt.
Die Ausgangslage – damit wir ehrlich bleiben
Nehmen wir eine typische Ausdauerathletin:
– ca. 60 kg Körpergewicht
– trainingsfreier oder lockerer Tag
– Ziel am Abend: gut essen, gut schlafen, am nächsten Tag leistungsfähig sein
Nicht abnehmen.
Nicht „clean essen“.
Sondern dem Körper geben, was er braucht.
Drei Gedanken, die mich beim Kochen leiten
Bevor wir über Rezepte sprechen, drei Dinge, die für mich gesetzt sind:
Kohlenhydrate sind kein Weihnachtsproblem.
Sie sind Treibstoff – auch abends, gerade im Ausdauersport.
Protein ist kein Detail.
Bleibt man unter 30–35 g pro Hauptmahlzeit, findet Regeneration schlicht nicht statt.
Verdauung ist wichtiger als Optik.
Was gut aussieht, ist nicht automatisch gut für den Körper.
Mit diesen Gedanken entsteht das Menü.
Das Weihnachtsmenü – aus meiner Küche gedacht
Vorspeise
Rote-Bete-Tatar mit Apfel, Meerrettich und Walnuss
Ich beginne bewusst leicht.
Rote Bete bringt Eisen, Apfel Frische, Walnuss Fett und Tiefe.
Die Portion ist klein.
Sie soll Lust machen – nicht satt.
Pastinaken-Kokos-Suppe mit Ingwer
Suppe wird im Sport oft unterschätzt.
Dabei bringt sie genau das, was der Körper braucht: Flüssigkeit, Salz, Wärme, Energie.
Kokosmilch setze ich bewusst dosiert ein. Cremig, aber nicht schwer.
Die Suppe soll vorbereiten – nicht abschließen.
Süppchen
Hauptgang
Der entscheidende Teller
Miso-glasierter Tofu, cremiges Püree, geschmorte Karotte
Hier trennt sich Gefühl von Struktur.
Ich arbeite mit klaren Mengen:
etwa 200 g Tofu pro Person, dazu ein cremiges Püree und gegartes Gemüse.
Keine Rohkost. Kein unnötiger Schnickschnack.
Dieser Teller soll aufbauen.
Nicht beeindrucken.
Dessert
Schokoladen-Mousse auf Tofubasis mit Kirschen
Ja, Dessert. Ganz bewusst.
Aber kein Zuckerrausch, keine Sahnebombe.
Seidentofu, dunkle Schokolade, Kirschen – Genuss mit Funktion.
So mag ich das.
Dieses Abendessen deckt ungefähr:
ein gutes Drittel des Tagesenergiebedarfs
über die Hälfte des Proteinbedarfs
Es soll nicht alles lösen.
Aber es soll den Körper spürbar unterstützen.
Mehr erwarte ich von einem Abendessen nicht.
Was dieses Essen leisten soll – und was nicht
Warum mir das wichtig ist
Das Team Plasmatreat – d.u.h. Group Women steht für Leistung – aber auch für Verantwortung, Zusammenhalt und Engagement über den Sport hinaus.
Als Teamkoch bin ich Teil davon.
Ich will sauber arbeiten, ehrlich kommunizieren und Ernährung funktional denken – nicht ideologisch.
Diese Blog-Serie ist mein Weg, genau das zu zeigen.
Im Februar steht das erste Teamtreffen an – Trainingslager in Calpe.
Dort beginnt die eigentliche Arbeit.
Ich freue mich auf das was kommt, Frohe Feiertage euch!
Euer Marius
Bilder: inthebreak https://inthebreak.pic-time.com/-mnsterlandgiro2025/gallery?inviteptoken2=AAAAAO0AAAAkLe1SaXC9kTvDohNItWpLOg%2C%2C